Nützliche Tipps zum Wasser sparen durch die Nutzung von Regenwasser zu Hause im Haushalt. Regenwassernutzung bedeutet im Grundsatz, das Regenwasser auf dem eigenen Grundstück aufzufangen, ggf. zu filtern und in einem Speicher für die zukünftige Nutzung zu lagern. Die einfachste Form der Regenwassernutzung stellt die Regentonne dar: Wasser wird vom Hausdach über ein Fallrohr direkt in die Tonne geleitet. Das Wasser kann im Anschluss z.B. zur Bewässerung eines Gartens genutzt werden. Für die Nutzung von Regenwasser im Haushalt muss eine Regenwassernutzungsanlage natürlich größer dimensioniert werden. Hier gelangt in der Regel ein System mit Filteranlage, Zisterne und leistungsfähiger Pumpe zum Einsatz.
Wasserverbrauch in Deutschland
Statistisch betrachtet verbraucht im Jahr 2014 jeder Bundesbürger durchschnittlich 121 Liter Wasser pro Tag – aber nur für etwa die Hälfte des in Privathaushalten verbrauchten Wassers ist wirklich Trinkwasserqualität erforderlich. In der Konsequenz ist es durchaus möglich, zumindest einen Teil der täglich erforderlichen Wassermenge nicht aus dem Trinkwassernetz sondern aus alternativen Quellen zu beziehen. Eine vergleichsweise einfache, aber sehr sinnvolle Variante stellt die Nutzung von Regenwasser in Haus und Garten dar.

Was bedeutet Regenwassernutzung?
So funktioniert die Regenwassernutzung. Im Idealfall entscheiden sich Immobilienbesitzer bereits vor dem Hausbau für eine Regenwassernutzungsanlage, die so von Anfang an in die Haustechnik integriert werden kann. Grundlage für die Größe der Anlage sind Faktoren wie die ortsübliche Niederschlagsmenge und der durchschnittliche Wasserverbrauch der Nutzer. Soll das sogenannte Brauchwasser z.B. auch für die Toilettenspülung genutzt werden, ist in der Regel eine etwas größere Zisterne erforderlich.
Prinzip der Regentonne
Im Grunde folgt die Nutzung von Regenwasser im Haushalt dem Prinzip der Regentonne: Auf Dachflächen wird Regenwasser gesammelt und über Regenfallrohre sowie im Boden verlegte Leitungen zu einem zentralen Speicher – der Zisterne – geleitet. Vor der Einleitung erfolgt in der Regel die Filtrierung (z.B. mit feinmaschigen Edelstahlfiltern), um Badewasserqualität zu erhalten, die bedenkenlos in vielen Bereichen des Haushalts genutzt werden kann. In der Zisterne wird das Wasser gesammelt. Zu beachten ist dabei, dass die Zisterne lichtundurchlässig und kühl eingebaut wird.
Im optimalen Fall befindet sie sich lichtgeschützt im Erdreich. Wird die Zisterne im Keller aufgestellt, sollte das Material in jedem Fall lichtundurchlässig sein, um Algenbildung vorzubeugen. Durch Sedimentation und einen regelmäßigen Ablauf der Schwimmstoffe wird das Wasser in der Zisterne gereinigt und steht in dieser Form jederzeit zur Nutzung bereit.
Mittels einer Pumpe kann das benötigte Wasser unkompliziert entnommen werden. Zu beachten ist dabei, dass das Wasser weder direkt an der Oberfläche noch direkt am Boden entnommen wird, um Verunreinigungen vorzubeugen. Zudem ist es dringend geboten, Brauchwasser- und Trinkwasserleitungen strikt voneinander zu trennen und eindeutig zu kennzeichnen.
Regenwasser im Haushalt nutzen
Hygienischen Einschränkungen
Aus hygienischen Gründen kann Regenwasser nicht in allen Haushaltsbereichen Verwendung finden: Da das Wasser in der Regel lediglich mechanisch gefiltert wird, besteht zumindest die Möglichkeit, dass sich darin gesundheitlich bedenkliche Keime und Bakterien befinden. Dennoch kann Regenwasser in vielen Bereichen des Haushaltes zum Einsatz kommen, die mit einem besonders hohen Wasserverbrauch einhergehen. Bestes Beispiel dafür ist die Toilettenspülung: Pro Tag kann ein 4-Personen-Haushalt dabei statistisch betrachtet rund 136 Liter Wasser einsparen. Auch die Waschmaschine kann mit Regenwasser betrieben werden, was einer Einsparung von durchschnittlich 60 Litern Wasser pro Tag entspricht. Unbedenklich ist die Nutzung von Regenwasser auch bei der Reinigung und Pflege von Fahrzeugen und Gartenmöbeln sowie bei der Gartenbewässerung und Pflanzenpflege.

Einsparungen durch Regenwassernutzung
Als Fazit muss man die Vorteile der Regenwassernutzung herausstellen: Die Regenwassernutzung rentiert sich in der Regel über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum und verbindet finanzielle Einsparungen mit aktiven Umwelt- und Ressourcenschutz. Da das Regenwasser insbesondere für Einrichtungen und Geräte mit hohem Wasserverbrauch genutzt werden kann, kann eine gut gewartete Regenwassernutzungsanlage je nach Standort, Verbrauch und Dachgröße langfristig 50-90 Prozent der erforderlichen Trinkwassermenge einsparen.
Neben den finanziellen Einsparungen und einem höheren Grad an Unabhängigkeit vom öffentlichen Trinkwassernetz ergeben sich damit auch handfeste Vorteile für die Umwelt. Zum einen, weil mit der Nutzung von Regenwasser weniger Trinkwasser benötigt wird und damit Ressourcen geschont werden können. Zum anderen, weil Regenwasser sehr weich ist, was sich positiv auf den Verbrauch von umweltbelastenden Spül- und Waschmitteln auswirkt. Auch die Pflanzen in Haus- und Garten freut der Einsatz von weichem Regenwasser, was sie in kräftigem Wuchs und üppiger Blütenpracht dankend zum Ausdruck bringen.
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