Heizkosten machen einen Großteil der jährlichen Ausgaben aus. Dabei sind verschiedene Heizungen in Gebrauch, die unterschiedlich effizient sind. Wir zeigen dir die wichtigsten Heizungsarten, wie Gasheizungen, Wärmepumpe, Solarthermie und Co, mit ihren Vorteilen und Nachteilen.

Welche Heizungsarten gibt es?
Im Schnitt musst du mit jährlichen Heizkosten zwischen 7 und 14 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen. Und die Heizkosten steigen trotz milden Winters. Dabei sind hohe Heizkosten oft auf ein ineffizientes Heizsystem zurückzuführen. Daher nutze zunächst ein paar clevere Tipps zum Heizkosten senken. Falls deine Heizkosten sich hierdurch nicht senken, solltest du über eine Investition in eine effizientere und neue Heizung nachdenken.
1) Heizen mit der Gasheizung
Ein großer Teil Deutschlands setzt noch immer auf Brennwerttechnik und somit auf fossile Brennstoffe. Denn in etwa jedem zweiten Haushalt lässt sich eine Gasheizung finden, da diese zuverlässig und einfach zu bedienen sind. In der Regel nutzt diese Heizungsart Erdgas, aber auch sogenanntes Biogas deines Gasanbieters kannst du nutzen. Zudem bieten neuere Modelle die Möglichkeit deine Gasheizung mit erneuerbaren Energien zu kombinieren. Des Weiteren nutze Tipps zum richtig Heizen mit Gas, um effektiv Energie sparen zu können.
- Vorteile: Platzsparend, hoher Wirkungsgrad, hohe Versorgungssicherheit, kombinierbar.
- Nachteile: Nutzung fossiler Brennstoffe, steigende Gaspreise, Gasanschluss nötig.
2) Die Ölheizung
Auch das Heizen mit Öl ist äußerst beliebt. Rund 24 Prozent der deutschen Haushalte benutzen diese Art des Heizens. Die deutsche Regierung wünscht sich schon seit langem das Aus der Ölheizung, dem Klimaschutz zur Liebe. Überdies sind viele dieser Anlagen mittlerweile in die Jahre gekommen. Folglich besitzen sie einen niedrigen Effizienzgrad. Daher sollte über eine Sanierung und den Einsatz von modernen Öl- und Gas-Brennwertkessel nachgedacht werden. Durch eine Modernisierung können je nach vorhandener Anlage bis zu einem Drittel der Energiekosten eingespart werden.
- Vorteil: Meist problemlose Installation, nahezu lückenlose Versorgung möglich.
- Nachteil: Nutzung fossiler Energieträger verursacht CO² Ausstoß, steigende Rohstoffpreise.
3) Blockheizkraftwerk als effizientere der Heizungsarten
Zwar wird hierbei neben Pflanzenöl auch auf fossile Brennstoffe oder Brennstoffzellen gesetzt, die Effizienz fällt aber um einiges höher aus. Denn die Wärme wird nicht nur zum Beheizen, sondern auch zur Stromproduktion verwendet. Hiermit verschaffst du dir ein wenig Unabhängigkeit. Gleichzeitig bleibst du an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Dabei wird der Anschluss benötigt, um zusätzlichen Strom von außen einzuspeisen oder um für eine Vergütung von überschüssigem Strom zu sorgen. Weiterführende Informationen, sowie Vor- und Nachteile findest du im folgenden Video:
4) Der Nachtspeicherofen zum Heizen
Es gibt verschiedene Heizungsarten im Bereich elektrischen Heizungen. Dazu zählt unter anderem die Nachtspeicherheizung. Diese Heizungsart nutzt meist Nachtstrom, welcher dann in thermische Energie umgewandelt wird. Anschließend wird die Wärme im Inneren des Geräts gespeichert und kann tagsüber abgegeben werden. Diese Form des Heizens birgt Vor- und Nachteile, weswegen du unbedingt Tipps zum Strom sparen mit der Nachtspeicherheizung kennen solltest.
- Vorteile: relativ günstig in der Anschaffung, leicht zu bedienen, recht ausfallssicher.
- Nachteile: hohe Betriebskosten, Verschlechterung der Luftqualität, Schwierigkeiten bei der Einstellung möglich.
5) Infrarotheizung – eine der elektrischen Heizungsarten
Wenn du die Raumtemperatur erhöhen willst, dann kannst du hierfür eine Infrarotheizung wählen. Diese besteht aus sogenannten Paneels, die du an der Wand oder der Decke anbringen kannst. Dann erwärmen diese mit Hilfe von Strom erzeugten langwelliger Infrarot C Strahlung die Umgebung. Hierzu beachte auch wertvolle Tipps zum Strom sparen im Haushalt.
- Vorteile: Platzsparend, einfache Montage und Inbetriebnahme, keine Wartungskosten, verhältnismäßig günstige Anschaffung.
- Nachteile: Von Strompreisen abhängig, Heizpaneel können sehr heiß werden, gute Dämmung nötig.
6) Elektrische Heizung in Form eines Ölradiators
Der klassische Ölradiator wird mit Strom betrieben und ist eine mobile und clevere Elektroheizung. Im inneren des Geräts wird Öl erhitzt und die Wärme wird über das Gehäuse abgegeben. Ebenfalls gibt es Modelle bei denen als Heizmedium Wasser oder Gas verwendet werden. Dennoch bleibt Strom für den Betrieb notwendig. Viele nutzen diese Heizungsart als Zusatz, beispielsweise in Gartenhäusern oder Büros.
- Vorteile: Flexibel einsetzbar, geräuschlos, geringe Anschaffungskosten, keine Wartung nötig.
- Nachteile: hoher Stromverbrauch, nicht für Dauergebrauch geeignet, wenig vorteilhaft für große Räume.
7) Einen Heizlüfter für Wärme nutzen
Gleichfalls kannst du einen Heizlüfter nutzen, um schnell und einfach einen Raum zu erwärmen. Denn Heizlüfter sind meist kleine mit Strom betriebene Geräte, die kalte Luft erwärmen und diese mit Hilfe eines Ventilators im Raum verteilen. Dabei eignen sich die Heizlüfter meist in Räumen, wo keine festinstallierten Heizungssysteme vorhanden sind. Allerdings gehören sie nicht zu den cleveren Produkten zum Strom sparen, sofern du sie zu lange laufen lässt.
- Vorteile: Flexible Einsatzmöglichkeiten, schnelle Wärme, geringe Anschaffungskosten.
- Nachteile: Eher für kleine Räume geeignet, bei Dauerbetrieb gibt es hohe Stromkosten, schlecht bei Hausstauballergie.
8) Konvektor als Heizungsart
Die Konvektorheizung ähnelt einem Heizlüfter und dennoch sind es unterschiedliche Heizungsarten. Denn ein Konvektor nutzt in der Regel keinen Ventilator zur Verteilung der warmen Luft. Hier wird die Luftzirkulation durch Konvektion garantiert. Dabei steigt die warme Luft in die Höhe und kalte Luft sinkt nach unten, wo sie dann vom Gerät eingesaugt und erwärmt wird.
- Vorteile: Preiswerte Anschaffung, relativ gleichmäßige Wärme, kompakte Bauart.
- Nachteile: Nicht geeignet für große Räume, Reinigung schwierig, hohe Stromkosten bei langer Nutzung.
Fazit zur Nutzung elektrischer Heizungsarten
Je nach individuellen Bedürfnissen kann eine elektrische Heizung sinnvoll sein. Demnach ist ein Abwägen der Vor- und Nachteile nötig:. Vorteile sind hier meist die geringen Anschaffungskosten, eine einfache und flexible Bedingung sowie ein geringer Wartungsaufwand. Die Nachteile sind die hohen Betriebskosten, die eher schlechte Umweltbilanz, sowie ein schlechter Gesamtwirkungsgrad.
9) Brennstoffzellenheizung verwenden
Die Brennstoffheizung nutzt einen chemischen Prozess, um Wärme, Strom und Wasser zu produzieren. Bei diesem Prozess reagieren Wasserstoff und Sauerstoff miteinander. Insgesamt kommt die Brennstoffheizung auf einen hohen Wirkungsgrad und kann sich für Menschen mit Hauseigentum eigenen. Besonders wenn diese den Strom für sich selbst nutzen und so unabhängiger von Energieversorgern werden. Dennoch läuft diese Art der Heizung mit Gas, wobei hier auch Ökogas Anbieter möglich sind.
- Vorteile: sinkende Energiekosten, hoher Wirkungsgrad, klimaschonend, mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt und Preisen, staatliche Förderung.
- Nachteile: Vergleichsweise hohe Anschaffungskosten, Betrieb mit Gas, regelmäßige Wartungsarbeiten.
Heizungsarten mit erneuerbarer Energie
Da die gängigen Heizungsarten immer mehr in Kritik stehen, werden Heizungen mit erneuerbaren Energieträgern immer beliebter. Dabei kannst du die hohen Emissionen, die durch das Heizen entstehen durch diese neuen Heizungen reduzieren. Wir haben die gängigsten Varianten im Überblick. Darüber hinaus solltest du dich über mögliche Förderprogramme informieren und so deine Kosten senken.
10) Wärmepumpe nutzen
Eine neue Art der Heizung ist die Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe wandelt Umgebungswärme einer ausgewählten Energiequelle (Erdreich, das Grundwasser oder die Umgebungsluft) in Heizwärme um. Dies geschieht indem die Umgebungswärme in einen Kältekreislauf zugeführt wird. Dort wird in einem Verdichter ein Kältemittel auf einen höheren Druck komprimiert. Dabei erwärmt es sich. Die so entstandene Wärme wird an das Wärme übertragende Medium abgegeben. Hierzu benötigt sie vergleichsweise wenig Strom. Um die Wärmepumpe besonders sparsam betreiben zu können, solltest du über eine Kombination mit einer Photovoltaikanlage nachdenken. Überdies beachte Tipps zum Heizkosten sparen.
- Vorteil: CO² freier Betrieb, geringe Heizkosten, geringer Wartungsaufwand, Fördermittel möglich.
- Nachteil: vergleichsweise hohe Anschaffungskosten, hohe Stromkosten durch falsche Planung.
11) Solarthermie als erneuerbare Heizung
Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie in Strom um. Im Gegensatz dazu ist die Solarthermie eine Anlage, die die Sonnenstrahlung in Wärme umwandelt. Anschließend kann diese der Beheizung der Wohnräume dienen. Dabei absorbiert Wärmeträgerflüssigkeit die Sonneneinstrahlung. Danach kann man diese zur Erhitzung von Heiz- und Trinkwasser verwenden. Doch für die ganzjährige Beheizung eignet sich die Solarthermie eher schlecht, weshalb eine Kombination mit anderen Heizungsarten sinnvoll ist. Folglich kannst du mit der Solarthermie effektiv Strom sparen.
- Vorteil: Nutzt nur erneuerbare Energie, Förderungsmöglichkeit, sinkende Energiekosten.
- Nachteil: Abhängigkeit von Wetterbedingungen, hoher Platzbedarf und Anschaffungskosten.
12) Heizen mit der Photovoltaik Anlage
Natürlich kannst du auch die Photovoltaik Anlage zum Heizen nutzen. Dabei nutzt du den mit dieser Anlage erzeugten Strom, um eine elektronische Heizung zu betreiben. Da die Anschaffungskosten für eine Photovoltaik Anlage in Zukunft wahrscheinlich immer weiter sinken werden, kann das Heizen mit der Photovoltaiktechnik sinnvoll sein. Dann kannst du Heizkosten sparen und auf fossile Brennträger verzichten.
- Vorteile: Verzicht auf fossile Brennträger, Heizkosten sparen, Senkung der CO² Emissionen.
- Nachteile: Schwankende und begrenzte Stromerzeugung.
13) Holzpellets zum Heizen
Eine weitere Art der Heizung ist die Holzheizung. Hier funktioniert das Heizen mit sogenannten Holzpellets. Die Herstellung erfolgt durch Pressen und Trocknen von Holz und Holzabfällen. Anschließend gewinnt man die nötige Energie durch das Verbrennen der Pellets. Dabei funktioniert dies bei einer Pelletheizung automatisch. Und das Auffüllen erfolgt lediglich einmal im Jahr. Folglich ist diese Art der Heizung gar nicht so aufwendig, wie man denkt. Die Funktionsweise wird im folgenden Video kurz erklärt und hilft dir bei einer Entscheidung.
- Vorteil: Nutzung von nachwachsendem Rohstoff, einfacher Betrieb, saubere Verbrennung, Kombinierbar mit anderen Heizarten.
- Nachteil: Vergleichsweise hohe Anschaffungskosten, größerer Platzbedarf, Raustragen der Asche.
14) Eine der ältesten Heizungsarten: der Kamin
Ein Kaminofen sorgt nicht nur für eine gemütliche und romantische Atmosphäre. Auch das Heizen mit dem Kamin funktioniert gut und bringt angenehm warme Temperaturen in dein Zuhause. Dabei gibt es mittlerweile verschieden Arten des Kaminofens. Gas- und Ölkaminöfen sind leicht zu bedienen und überzeugen meist durch ihr Design. Doch auch das Heizen mit anderen Öfen, die mit Kohle, Holz oder anderem Brennstoffen betrieben werden, ist möglich. Hier kommt es vor allem auf deine Bedürfnisse und einen möglichen Standort an.
Vorteil: Angenehme Wärme, relativ günstig in der Anschaffung, vielfältiges Angebot und hohe Energieeffizienz.
Nachteil: Regelmäßige Reinigung und Wartung nötig, Sicherheitsmaßnahmen müssen beachtet werden, außerdem muss ein Ofen meist am Laufen gehalten werden durch Nachwerfen von Brennstoff.
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