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Pelletheizung und Holzpellets zum Heizen

Pelletheizung: Funktion und Kosten im Überblick
Für wen lohnt sich eine Pelletheizung? Jetzt Vorteile und Nachteile im Überblick.

Heizen mit Holz hat eine lange Tradition und die Technik hat sich dahingehend positiv weiterentwickelt. So zählt die Pelletheizung mit ihren Holzpellets zu den modernen Holzheizungen, die als umweltfreundlich eingestuft wird. Folglich zeigen wir dir die Pelletheizung Kosten, sowie Vor- und Nachteile.

Clever Heizen mit Holz

Es ist davon auszugehen, dass seit der Entdeckung des Feuers, Holz als Wärmequelle für die Menschheit diente. Vom klassischen Lagerfeuer, zum Kamin und Holzofen bis hin zu modernen Heizsystemen, die mit Holz betrieben werden, hat sich das Heizen mit Holz bewährt. Dabei sorgt diese Art des Heizens nicht nur für Wärme sondern unter Umständen auch für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre.

In Zeiten des Klimawandels und der steigenden Energiepreise für Gas und Öl, werden Holzheizungen für viele Menschen wieder attraktiv, um folglich den Gasverbrauch senken zu können. Da Holz als nachwachsender Rohstoff als umweltfreundlich gilt, steigt die Beleibtheit um ein Weiteres. Demnach wollen wir dir die verschiedenen Arten der Holzheizung zeigen und anschließend vor allem auf die Pelletheizung, ihre Funktion und Kosten eingehen.

Verschiedene Arten von Holzheizungen

Das Heizen mit Holz hat sich in den letzten Jahrzehnten stets weiterentwickelt, sodass dir eine Reihe verschiedener Holzheizungen zur Verfügung stehen. Dabei sind sie gute Alternativen zur Gasheizung. Doch welche sich davon für dich eignet, hängt ganz von deinen persönlichen Bedürfnisse ab. Demnach hast du die Wahl aus den folgenden Heizmöglichkeiten:

  • Der Kamin – ist die wohlbekannteste Holzheizung, bei der traditionell Holz eingeworfen und sofort verbrannt wird, wodurch sich dann die Wärme im Raum verteilen kann.
  • Scheitholzkessel – gilt als effizient. Hier werden längst geschnittene Holzstücke manuell in ein Kesselsystem gegeben, wo sie von unten nach und nach verbrannt werden.
  • Pelletkessel – gibt es in unterschiedlichen Leistungsklassen und wird mit Holzpellets betrieben. Diese werden in der Regel automatisch nachgefüllt.
  • Holzhackschnitzelkessel – funktioniert ähnlich wie die Pelletheizung, nutzt jedoch Holzschnitzel anstatt der Holzpellets.
  • Kombikessel – kann verschiedene Arten und Formen des Holzes zum Heizen nutzen, also sowohl Scheitholz, Holzschnitzel als auch Holzpellets.

Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Unter den Holzheizungen ist die Pelletheizung sehr beliebt. Denn diese ist modern, einfach in der Bedienung und sie gilt als umweltfreundlich. Doch wie genau funktioniert die Pelletheizung eigentlich? Da die Pelletheizung als zentrales Heizsystem eingebaut werden kann, kann sie die gesamte Wohnung oder gar ein ganzes Haus beheizen. Dabei nutzt die Pelletheizung sogenannte Holzpellets als Brennstoff, welche im Pelletkessel verbrannt werden. Und von dort wird die entstandene Energie von einem Wärmetauscher an das Heizwasser übertragen. Anschließend wird das Heizwasser über eine Umwälzpumpe und ein Rohrsystem zu den Heizkörpern im Gebäude geleitet.

Damit das Verbrennen der Holzpellets ohne ein manuelles Nachlegen funktioniert, braucht es zusätzlich eine Fördertechnik, welche die Pellets zum Kessel befördert. Daher ist meist ein entsprechender Lagerraum nötig. Ebenso häufig ist ein Zwischenspeicher, auch Pufferspeicher genannt, im Einsatz. Denn dieser enthält Heizwasser, welches die Wärme aufnimmt. Folglich wird hier die Wärme gespeichert und bei Bedarf abgegeben.

Unterschiedliche Arten der Pelletheizung

Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Arten der Pelletheizung zu kaufen. Dabei kommt es darauf an, ob du die gesamte Wohnung bzw. Haus beheizen möchtest, oder lediglich einen Wohnraum. Der Pelletkessel wird meist als zentrales Heizsystem verbaut und sorgt für Wärme im gesamten Haus. Hingegen ist der Pelletofen ähnlich wie ein Kamin und beheizt einzelne Wohnräume gut. Und zu guter Letzt gibt es einen Kombikessel, der nicht nur mit Holzpellets sondern auch Stückholz betrieben werden kann.

Pelletheizung im Neubau oder Altbau?

Im Prinzip kannst du die Pelletheizung sowohl im Neubau als auch Altbau gut installieren. In beiden Fällen sollte jedoch genügend Platz vorhanden sein. Im Neubau ist jedoch die Wärmepumpe überlegen. Dabei besteht der Vorteil einer Wärmepumpe hier darin, dass diese keine Brennstoffe zum Heizen benötigt. Außerdem braucht sie weniger Platz und ist wartungsarm. Im Altbau hingegen gibt es meist einen Heizkeller und die hier oft schlechte Wärmedämmung der Gebäude sprechen gegen eine Wärmepumpe und für eine Pelletheizung. Insgesamt sollten Immobilienbesitzer hier gründlich abwägen, welche Heizungsart für sie besser ist. Obwohl man meist mit keine der genannten Varianten einen Fehler macht.

Was sind Holzpellets?

Die sogenannten Holzpellets, bestehen aus Holzresten bzw. -abfällen, die in der Industrie oder Forstwirtschaft anfallen. Außerdem werden den Holzresten Wasser und Stärke beigemischt. Anschließend werden sie zu kleinen, zylinderförmigen Formen gepresst. Da diese Holzpellets in der Regel eine genormte Form aufweisen, sind sie für den vollautomatischen Betrieb nutzbar.

Ebenfalls sind die Transportwege meist kurz, was die Nachhaltigkeit erhöht. Wenn du mit Pellets heizen möchtest, müssen diese unbedingt während des Transport und bei der Lagerung trocken bleiben, ansonsten kann es Probleme mit dem Heizkessel verursachen. Außerdem können feuchte Pellets den Verbrennungsprozess negativ beeinflussen und sind somit weniger effizient.

Holzpellets kaufen

Wenn du Holzpellet kaufen möchtest, kannst du diese in verpackter oder loser Form erhalten. Doch beim Kauf solltest du einige Dinge beachten. Wie bereits erwähnt sollten die Pellets stets trocken sein. Und auch eine ausreichende Qualität sollten die Pellets aufweisen. Dabei erkennst du eine solche meist an der glatten und glänzenden Oberfläche.

Ferner sollten die kleinen Brickets abriebfest sein und nur wenig Rückstände in der Verpackung hinterlassen. Überdies spricht eine einheitliche Farbgebung für eine hohe Qualität. Wenn du Holzpellets kaufen tust, achte zudem auf eine entsprechende Zertifizierung. Hier sind DIN Plus oder EN Plus-Zertifikat ein gutes Qualitätsmerkmal.

Holzpellet Preis

Auch der Pelletmarkt verzeichnet steigende Preise. Jedoch ist er weniger stark betroffen als die Rohstoffe Öl und Gas. Die Preissteigerung auf dem deutschen Markt steht deutlich im Zusammenhang mit der erhöhten Nachfrage, sowie gestiegenen Kosten für Produktion und Transport.

Der Holzpellet Preis war im letzten Jahrzehnt von einer geringen Dynamik geprägt. Die durchschnittliche jährliche Preissteigerung von 2012 bis 2021 lag bei nur 0,24 Prozent; inflationsbereinigt war sogar ein Preisrückgang von 1,44 Prozent zu verzeichnen. Während dieser Zeit gab es einige deutliche Preissprünge, vor allem beim Öl, ohne dass der Pelletpreis hierauf reagiert hätte. Das zeigt: Einen direkten Zusammenhang zwischen der Preisentwicklung von Pellets und fossilen Brennstoffen gibt es nicht.“

Deutscher Energieholz und Pellet Verband e.V. über den Holzpellet Preis

Tipp: Holzpellets Preise vergleichen

Natürlich kommt man nicht drum rum Preise zu vergleichen. Aber bedenke, dass ein günstiger Preis nicht immer das beste Produkt liefert. Daher ist es wichtig, die oben genannten Qualitätsmerkmale beim Preisvergleich im Blick zu behalten und so ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erhalten.

Vor- und Nachteile der Pelletheizung

Wie jede Art von Heizungsanlage, hat auch eine Pelletheizung ihre Vorteile und Nachteile. Daher solltest du die Pro und Contras gründlich abwägen und zusätzlich mit denen der nachhaltigen Wärmepumpe oder der modernen Brennstoffzellenheizung vergleichen. Denn nur so kannst du die für dich beste Heizungsanlage finden. Folglich haben wir dir die Vorteile und Nachteile aufgelistet:

Vorteile

  • Staatliche Förderung möglich
  • Höhere Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
  • Kombinierbar mit anderen Heizsystemen
  • Günstig im Betrieb
  • Vergleichsweise umweltfreundlich, wegen sauberer Verbrennung und Nutzung eines nachwachsenden Rohstoffs

Nachteile

  • Hohe Anschaffungs- und Einbaukosten
  • Hoher Platzbedarf nötig
  • Reinigungs- und Wartungsaufwand
  • Geräusche möglich
  • Umweltbilanz kann durch lange Transportwege und Holz ungewisser Herkunft verschlechtert werden

Die Pelletheizung – Kosten im Überblick

Die Pelletheizung Kosten, aufgrund der kostenintensiven Anschaffung, sind definitiv für viele ein Nachteil. Aber wie viel kostet diese Heizungsanlage im Detail? Wir haben die Preise für einzelne Geräte, Betriebskosten und Dienstleistungen für dich rausgesucht. Dabei beachte, dass die Preise individuell schwanken können und die genannten Preise lediglich einen groben Überblick geben sollen. Außerdem orientieren sich die Preise an einem Einbau in einem Einfamilienhaus. Demnach steigen die Preise für ein Mehrfamilienhaus.

  • Pelletkessel: 5.000 – 15.000 Euro
  • Lager: ca. 2.000 Euro
  • Wasserspeicher: ca. 2.000 Euro
  • Einbau: ca. 4.000 Euro
  • Holzpellet Preis pro Jahr: ca. 1.600 Euro
  • Jährliche Wartung: Rund 300 Euro
  • Schornsteinfeger: zwischen 100 – 200 Euro pro Jahr
  • Jährliche Stromkosten: ungefähr 50 – 100 Euro
  • Insgesamt belaufen sich die Pelletheizung Kosten zwischen 13.000 26.000 Euro

Staatliche Förderungen beantragen

Die Kosten einer Pelletheizung schrecken zunächst ab. Jedoch kann es sich lohnen eine Pelletheizung einzubauen. Denn langfristig gesehen lohnt sich vor allem ein Austausch der alten Gasheizung oder Ölheizung durch neue Heizsysteme. Und mit einer Pelletheizung wählst du eine umweltfreundlichere Alternative, die in der Regel regionale Holzabfälle verwertet und eine hohe Energieeffizienz aufweist. Zudem gibt es staatliche Förderungen, die dich finanziell unterstützen. Dabei hast du zwei Möglichkeiten Energie Förderprogramme zu nutzen.

BAFA Förderung für die Pelletheizung beantragen

Zum einen kannst du bei der BAFA einen BEG EM Zuschuss beantragen. Demnach kannst du die Förderung von Einzelmaßnahmen, wie den Einbau einer Pelletheizung, beantragen und bis zu 35 % erhalten. Wenn gleichzeitig eine alte Ölheizung ausgetauscht wird, steigt die Förderung auf bis zu 45 %. Dabei ist es wichtig, dass du vor Beginn der Maßnahme den Antrag stellst, um eine Förderung zu erhalten. Des Weiteren kannst du deine Pelletheizung in einen Sanierungsfahrplan integrieren und weitere 5% erhalten. Insgesamt sind die Chancen auf eine ca. 50 % Förderung hoch, was einen der schwerwiegendsten Pelletheizung Nachteile mildert.

KfW-Förderung der Pelletheizung

Eine Alternative zum BAFA Zuschuss stellt die KfW Förderung dar. Hier kannst du den KfW-Kredit 261 mit bis zu 150.000 Euro und günstigen Tilgungszuschuss erhalten. Am besten du nimmst dir einen Energieberater zur Unterstützung, um die beste Förderungsmöglichkeit für dich zu wählen. Denn auch für diese Beratung erhältst du finanzielle Unterstützung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist eine Pelletheizung?

Eine Pelletheizung ist eine Art de Holzheizung, die als zentrales Heizsystem genutzt werden kann. Sie ist sehr beliebt und wird mit sogenannten Holzpellets, also gepressten Holzresten, betrieben.

Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Die Holzpellets werden in einem Kessel gelagert und durch eine spezielle Fördertechnik zum Pelletkessel befördert. Dort werden die Holzpellets verbrannt. Dabei wird die entstandene Energie von einem Wärmetauscher an das Heizwasser übertragen, welches über eine Umwälzpumpe und ein Rohrsystem zu den Heizkörpern im Gebäude gelangt und so für Wärme sorgt.

Wie hoch sind dir Pelletheizung Kosten?

Wenn du eine Pelletheizung kaufen möchtest, musst du nicht nur den Pelletkessel zahlen. Auch Lager, Wasserspeicher, Einbau, Wartungskosten oder Holzpellets müssen bezahlt werden. Folglich können hier Kosten zwischen 13.000 und 26.000 Euro zusammen kommen.

Welche Vor- und Nachteile hat die Holzheizung?

Ein klarer Vorteil der Pelletheizung ist die Umweltkomponente und staatliche Förderung. Zudem ist sie kombinierbar mit anderen Heizsystemen und vergleichsweise günstig im Betrieb. Hingegen sind die Pelletheizung Nachteile die hohen Anschaffungskosten, der hohe Platzbedarf, ein hoher Reinigungs- und Wartungsaufwand sowie eine mögliche schlechte Umweltbilanz durch Ungewissheit der Holz Herkunft.

Welche Förderung ist möglich fürs Heizen mit Holz?

Falls du dich für eine Holzheizung mit Pellets entscheidest, kannst du diese als Einzelmaßnahme mit einem BAFA Zuschuss fördern lassen. Oder beantrage einen KfW Förderkredit. Somit wird bereits einer der Pelletheizung Nachteile gemindert.


Was denkst du, ist eine Holzheizung mit Pellets sinnvoll oder schadet sie doch der Umwelt? Teile gerne deine Meinung in den Kommentaren und diskutiere mit anderen Leser*innen. Überdies beachte weitere Möglichkeiten der energetischen Sanierung sowie nützliche Tipps zum richtig Heizen mit Gas.

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