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Wärmepumpen: Funktion und Kosten im Überblick

Wärmepumpe Heizung

Die Wärmepumpenheizung ermöglicht klimafreundliches Heizen. Dabei sind folgende Wärmepumpen zu unterscheiden: Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und eine Sole Wasser Wärmepumpe. Hier erfährst du alles über die Wärmepumpe: Funktion, Kosten, Stromverbrauch und passender Stromtarif im Überblick.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Wärmepumpenheizung heizt mit Umgebungswärme aus Erde, Wasser oder Luft.
  • Es gibt demnach die Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Wasser Wärmepumpe.
  • Alle drei gelten als umweltfreundlich, da sie eine hohe CO² Ersparnis bieten.
  • Für eine effektive Nutzung ist eine gute Dämmung des Hauses nötig
  • Die Anschaffungskosten liegen, je nach Variante, zwischen 12.000 – 22.000 Euro.

Verschiedene Wärmepumpen im Überblick

Wenn es um klimafreundliches Heizen geht, sind neue Heizungsanlagen gefragt. Denn veraltete Heizsysteme sind wahre Klimasünder, vor allem bei einem schlecht isolierten Gebäude. Folglich sind klimafreundliche und kostengünstige Alternativen zum Heizen nötig. Daher ist die Wärmpumpenheizung derzeit beliebt, hat sie doch eine hohe CO2 Ersparnis. Doch was ist eine Wärmepumpe und wie funktioniert diese? Wir haben die verschieden Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen im Überblick. Denn die Wärmepumpenheizung lohnt sich vor allem bei Häusern mit gutem Wärmeschutz und einer Flächenheizung. Außerdem sollte diese gut geplant sein, um eine hohe Effizienz zu erreichen.

Was ist eine Wärmpumpe?

Eine Wärmepumpe ist ein Heizsystem, welches mit der Wärme aus der Umwelt heizt. Dabei sind je nach Modell der Wärmepumpenheizung Erde, Wasser oder Luft die möglichen Wärmequellen, welche mittels Strom in Heizwärme umgewandelt werden. Diese Art des Heizens gilt als kostengünstig und klimafreundlich, besonders bei der Nutzung von Ökostrom.

Wärmepumpe: Funktion

Wer sein Haus modernisieren und klimafreundlicher machen möchte, nutzt die Möglichkeit zukünftig mit Solarstrom zu Heizen oder greift zu einer Wärmepumpe, da sie als zukunftstauglich und kostengünstig im Betrieb gilt. Denn sie nutzt erneuerbare Energie als Energiequelle, was gut für den Umweltschutz ist. Nun bleibt jedoch die Frage, wie eine Wärmepumpenheizung mit der Wärme aus der Umwelt das Haus erwärmt. Dies lässt sich in folgenden vier Schritten vereinfacht erklären:

  1. Verdampfung: Zunächst wird die jeweilige Wärme in einen Verdampfer geleitet. Die Wärme bringt das flüssiges Kältemittel zum Verdampfen.
  2. Verdichtung: In einem mit Strom betriebenen Kompressor wird das verdampfte Kältemittel nun verdichtet. Dabei wird der Druck und die Temperatur des Kältemittels erhöht.
  3. Komprimierung: Im Kondensator verflüssigt sich das erwärmte Kältemittel, wobei es die entstandene Wärme an das Heizwasser abgibt.
  4. Entspannung: Im letzten Schritt mindert ein Entspannungsventil den Druck des flüssigen Kältemittels. Danach wird es zurück zum Verdampfer geleitet und der Prozess beginnt von vorne.

Richtige Wärmepumpe auswählen

Insgesamt legen viele unabhängige Informationsratgeber zur Wärmepumpe die Unterstützung eines Energieberaters ans Herz. Somit stellst du sicher, dass du die richtige Art von Wärmepumpe im Verlauf von Sanierungsarbeiten oder beim Neubau auswählst. Folglich findest du in diesem Artikel die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Wärmepumpen. Somit kannst du dir einen ersten Eindruck der verschiedenen Varianten verschaffen:

1) Die Luftwärmepumpe nutzen

Die Luftwärmepumpe, auch Luft-Wasser-Wärmepumpe genannt, nutzt die Luft als Wärmequelle. Folglich kannst du die Luftwärmepumpe außen oder innen aufstellen. Ebenfalls ist ein gesplittete Aufstellung möglich. Die Aufstellung ist in der Regel einfach und auch im Nachhinein möglich, sodass die Luftwärmepumpe für Bestandsgebäude nutzbar ist. Jedoch bedenke, dass eine gute Wärmeisolierung vorhanden sein muss. Wenn diese fehlt, ist eine Wärmepumpenheizung erst nach Energetischer Sanierung sinnvoll. Bei der Nutzung der Luft-Wasser-Wärmepumpe entstehen folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Geringe Anschaffungskosten
  • Geringer Installationsaufwand
  • Keine anspruchsvolle Standortwahl
  • Keine Genehmigung notwendig

Nachteile

  • Niedriger Wirkungsgrad
  • Vergleichsweise höhere Strombedarf
  • Störende Geräusche möglich
Luftwärmepumpe im Außenbereich.© depositphotos.com

Eine Luftwärmepumpe im Außenbereich des Hauses.

2) Wasser Wärmepumpe betreiben

Die Wasser Wärmepumpe nutzt das Grundwasser als Energiequelle. Hierfür musst du zunächst zwei Brunnen bauen lassen. Dabei dient einer der Förderung von Wasser und einem dem Ablassen des genutzten Wassers. Doch diese Art der Wärmepumpe lohnt sich aufgrund ihrer Effizienz. Dabei solltest du auch hier eine gute Gebäudedämmung beachten. Denn das effektive Heizkosten sparen gelingt nur mit guter Wärmedämmung.

Vorteile

  • Niedrige Stromkosten
  • Minimale Lärmbelästigung
  • Hoher Wirkungsgrad

Nachteile

  • Hohe Investitionskosten
  • Platzbedarf für Brunnen nötig
Die Bohrung eines Grundwasserbrunnens für die Sole Wasser Wärmepumpe ist aufwendig.© depositphotos.com

Die aufwendige Bohrung eines Grundwasserbrunnens der Sole Wasser Wärmepumpe.

3) Eine Erdwärmepumpe verwenden

Eine weitere Möglichkeit eine Wärmepumpenheizung zu nutzen, ist die Erdwärmepumpe, auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt. Diese nutzt sehr effizient die Wärme aus der Erde, sodass sich die Heizkosten senken lassen. Doch für die Erdwärmepumpe brauchst du Kollektoren oder Sonden im Boden, die durch Sole der Erde Wärme entziehen.

Vorteile

  • Geräuscharm
  • Niedriger Stromkosten
  • Hoher Wirkungsgrad
  • Hohe Förderung Möglichkeit
  • Einsatz als Kühlung möglich

Nachteile

  • Hohe Investitionskosten
  • Hoher Installationsaufwand
  • Erdsonden benötigen Genehmigung
Illustration einer Wärmepumpenheizung im Erdreich als Erdwärmepumpe.© depositphotos.com

Eine Wärmepumpenheizung im Erdreich als Erdwärmepumpe.

Wärmepumpe Kosten im Überblick

Im Vergleich ist die Luftwärmepumpe die günstigste Variante mit ca. 12.000 -14.000 Euro Anschaffungskosten. Währenddessen liegen die Wärmepumpe Kosten für die Grundwasser Variante bei ca. 9.000 – 12.000 Euro. Doch zusätzlich musst du mit Kosten für die Brunnenbohrung rechnen. Diese liegen etwa bei 4.000 Euro, macht insgesamt ca. 15.000 Euro.

Die Erdwärmepumpe ist die teuerste Variante, wobei die Anschaffungskosten bei ca. 9.000 – 11.000 liegen. Überdies musst du die Kosten der Kollektoren bzw. Sonden (ca. 5.000 Euro) sowie die Erdbohrungen (ca. 6.000 Euro) einberechnen. Dann ergibt das eine Gesamtsumme von ca. 22.000 Euro. Jedoch solltest du dich zuvor über die Energie Förderprogramme informieren. Denn damit kannst du deine Wärmepumpe fördern lassen und Geld sparen.

Angaben zu Wärmepumpe Kosten sind ungenau

Derzeitig schwankende Kosten für Roh- und Baustoffe machen Angaben zu den Kosten schwierig. Daher sind folgende Angaben nur grobe Schätzungen.

Wie hoch ist der Wärmepumpe Stromverbrauch?

Die Kosten für den Stromverbrauch einer Wärmepumpenheizung können zwischen 240 – 1.400 Euro liegen. Hierbei können Tipps zum Stromverbrauch senken hilfreich sein. Ferner beachte, dass der Wärmepumpe Stromverbrauch von verschiedene Faktoren abhängig ist:

Jedoch sind Wärmepumpen wartungsarm und auf Dauer günstiger in den Betriebskosten als Öl- und klassische Gasheizungen. Folglich kann sich die Anschaffung einer Wärmepumpe für dich lohnen. Doch beachte auch weitere Alternativen zur Gasheizung.

Ein passender Wärmepumpenheizung Stromtarif

Ein weiterer Punkt hinsichtlich der Stromkosten ist nicht nur der Verbrauch. Auch dein Stromtarif entscheidet darüber, wie hoch deine Stromkosten letztendlich sind. Jedoch solltest du wissen, dass die Wärmepumpen mit speziellen Stromtarifen laufen. Bei der Auswahl gehst du so vor wie beim normalen Stromanbieter Vergleich. Da die Auswahl an Anbietern hier begrenzt ist, sind optimale Laufzeit und kurzfristige Kündigung hier nicht immer möglich. Doch die Verbraucherzentrale rät, hier mindestens auf kurze Folgelaufzeiten zu achten. Ebenfalls empfiehlt die Verbraucherzentrale persönliche Angebote einzuholen. Anschließend folgt der Stromanbieter wechseln, wie gewohnt. Für den optimalen Klimaschutz solltest du einen Ökostrom Anbieter wählen.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist eine Wärmepumpenheizung?

Eine Wärmepumpenheizung ist ein Heizsystem, welches Umgebungsluft zum Heizen nutzt. Hierfür wird die Wärme aus Luft, Erde oder Wasser nutzbar gemacht mit Hilfe von Strom. Das Erzeugen einer Kilowattstunde (kWh) Wärme zum Heizen benötig rund 75% Umgebungswärme und 25% Strom.

Welche Arten der Wärmepumpenheizung gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten der Wärmpumpenheizung: die Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und die Sole Wasser Wärmepumpe. Am teuersten ist die Anschaffung einer Erdwärmepumpe, da hier meist ein großer Teil des Erdreichs geöffnet wird, um die Sonden einzusetzen.

Wie hoch sind die Stromkosten einer Wärmepumpenheizung?

Die Stromkosten für die Wärmepumpe variieren zwischen 240 – 1.400 Euro im Jahr. Denn diese sind abhängig von der Größe des Hauses, der Dämmung und Art der Wärmepumpe.

Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Die Wärmepumpentechnik gilt als umweltfreundlich und nachhaltig. Sie ist vergleichsweise kostengünstiger im Betrieb, wartungsarm. Hingegen können die zunächst hohen Anschaffungskosten und die teils aufwendige Installation ein Nachteil sein.


Was meinst du ist die Wärmepumpentechnologie zukunftsfähig? Für welche Variante würdest du dich entscheiden? Lass es uns in den Kommentaren wissen und tausche dich mit anderen Leser*innen aus. Überdies informiere dich auch über die moderne Brennstoffzellenheizung oder erfahre mehr über die Gas Hybridheizung und ihre Vor- und Nachteile.

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