In Anbetracht der steigenden Energiepreise und der Klimakrise ziehen immer mehr Menschen eine energetische Sanierung in Betracht. Denn diese Haussanierung spart Kosten der Energie und schont die Umwelt. Wir zeigen dir, welche Maßnahmen wichtig sind und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
Das Wichtigste in Kürze
Was ist eine energetische Sanierung?
Eine energetische Sanierung soll die Energieeffizienz des Hauses steigern. Denn in Deutschland geht ein Großteil der Energiekosten und des CO² Ausstoßes auf das Konto des Wohnbereichs, insbesondere das Heizen und der Warmwasser Verbrauch. Dabei zielt die energetische Sanierung darauf ab, das Gebäude dahingehend zu verbessern, sodass du Heizkosten sparen kannst und weniger CO² produziert wird. Insgesamt können die Maßnahmen der Sanierung die Energieeffizienzklasse des Hauses verbessern und rund 5 – 30 Prozent der Energiekosten einsparen. Daher amortisiert sich die Investition meist bereits nach mehreren Jahren. Wenn du dir noch nicht sicher bist, erfahre mit dem Sanierungskonfigurator des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche Kosten anfallen.
Eine energetische Sanierung ist sinnvoll
Längst sind es nicht mehr nur Altbauwohnungen, bei denen die energetische Sanierung einen großen Nutzen verspricht. Stattdessen lohnt es sich in jedem Haus, einen Blick auf die aktuelle Energiebilanz zu werfen. Dabei kann dir ein Energieberater helfen, den du durch einen cleveren Energieberater Vergleich ausfindig machen kannst. Denn je früher verbessernde Maßnahmen eingeleitet werden können, desto größer fällt auf lange Sicht ihr positiver Effekt aus, von dem du profitieren kannst. Zudem ist eine energetische Sanierung sinnvoll, da die Vorteile überwiegen, wie die folgende Tabelle deutlich macht:
Vorteile
- Schonung der Umwelt
- Senkung der Heizkosten
- Steigerung des Immobilienwerts
- Besserung des Wohnklimas
- Förderungsmöglichkeiten vom Staat
- Vorbeugung der Schimmelbildung
Nachteile
- Zeitaufwendig
- Hohe Investitionskosten
- Fehler bei der Planung und Umsetzung möglich
Maßnahmen einer energetischen Sanierung
Eine sinnvolle und fachgerechte Umsetzung der Haussanierung bringt Kosten mit sich. Doch auch viele Vorteile. Somit profitieren nicht nur die Bewohner des Hauses, sondern auch das Klima. Wenn du also den Klimawandel aufhalten die Umwelt schützen möchtest, lohnt sich eine energetische Sanierung. Denn damit kannst du deine Energiekosten senken. Die folgenden Maßnahmen einer energetischen Sanierung stehen dir offen:
1) Austausch der Fenster
Gerade Altbauten verlieren große Mengen an Energie über die schlecht gedämmten Fenster. Denn diese verfügen meist nur über eine einfache Verglasung und das Material leidet über die Jahre an den Witterungsbedingungen. Hingegen bieten Fenster aus Holz-Alu oder Kunststoff einen soliden Dämmwert, welcher für einen besseren Erhalt der Wärme innerhalb des Gebäudes sorgt. Folglich kann der Einbau neuer Energiesparfenster den Energieverbrauch und deine Heizkosten nachhaltig senken. Dabei kann dir eine individuelle Analyse helfen, den tatsächlichen Energieverlust zu schätzen. Diese Maßnahmen der Haussanierung kosten im Vergleich weniger als die restlichen Maßnahmen.
Tipp: Den U-Wert beim Fenster Kauf beachten
Der U-Wert beschreibt, wie viel Leistung Tür, Fenster oder Fassade bei einem Temperaturunterschied von einem Grad Kelvin nach außen abgeben. Wenn der Wert gering ist, gibt der Innenbereich nur wenig Wärme ab. Dementsprechend sind die Dämmeigenschaften gut. Folglich sind die Heizkosten gering. Dabei besitzen die üblichen einfach verglasten Fenster einen Wert von 4,7 bis 6,2. Hingegen liegt er bei modernen High-Tech-Fenstern bei 0,8 bis 1,1.
2) Dämmung des Gebäudes
Mit der Wärmedämmung Heizkosten sparen ist äußerst effektiv. Hierbei hast du verschiedene Möglichkeiten der Dämmung. Denn du kannst den Keller, die Fassade und das Dach dämmen. Alle drei bieten dir ein hohes Einsparpotential. Jedoch kann die energetische Sanierung aller Bereiche sehr kostspielig und zeitaufwendig sein. Daher solltest du individuell entscheiden, welche der Maßnahmen möglich sind. Bereits eine nachträgliche Dämmung des Dachs oder der Fassade bringen zwischen 15 und 20 Prozent Senkung der Heizkosten.
3) Installation einer modernen Heizungsanlage
Es gibt verschiedene Heizungsarten. Dabei kann der Austausch der alten Heizungsanlage sinnvoll sein. Denn mittlerweile gibt es neue Heizungsanlage, die erneuerbare Energien nutzen und Energieeinsparungen von rund 25 Prozent mit sich bringen. Zusätzlich können weitere Zusätze, wie die Installation einer Solarthermie für noch mehr Einsparungen sorgen. Beispiele für umweltfreundliche Heizungssysteme sind folgende:
- Eine Heizungsanlage mit Wärmepumpentechnik
- Die Brennstoffzellenheizung
- Eine Holz- und Pelletheizung
- Eine Gas-Hybridheizung
4) Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Gleichfalls ist die Integration einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eine Maßnahme der energetischen Sanierung. Dabei verteilt diese Anlage Wärme im Haus, welche sie durch die abgesaugte Luft gewinnen. Somit sind die Stromkosten dieser Anlage gering und es gibt Möglichkeiten der staatlichen Förderung. Hierzu beachte auch Tipps zum effektiven Strom sparen und wie du Energieverschwender im Haushalt beseitigen kannst.
Achtung, dann wird eine energetische Sanierung Pflicht!
Eine energetische Sanierung kann laut der Energieeinsparverordnung auch zur Pflicht werden. Das gilt bei Immobilienkäufe, insbesondere von Ein- und Zweifamilienhäusern, die vor dem 1. Februar 2002 gebaut wurden. Demnach müssen alte Heizungen ausgetauscht und Dächer sowie Rohrleitungen gedämmt werden.
Kosten der energetischen Sanierung
Die Kosten einer energetischen Sanierung können ganz unterschiedlich ausfallen. Dabei spielen Bausubstanz, Baujahr und Zustand der Immobilie eine wesentliche Rolle. Aber auch deine persönlichen Wünsche können die Maßnahmen der Haussanierung und Kosten beeinflussen. Bei einem Einfamilienhaus mit einem Baujahr 1980 und ca. 200 Quadratmetern Fläche können bei einer rundum Sanierung bis zu 60. 000 Euro anfallen. Die folgende Auflistung gibt dir einen ungefähren Überblick der einzelnen Kosten. Nicht desto trotz solltest du deine Kosten individuell berechnen und auch staatliche Förderungen beachten. Überdies kannst du die energetische Sanierung von der Steuer absetzen.
Sanierungsfahrplan erstellen
Wenn du dich für eine energetische Sanierung entschieden hast, ist es sinnvoll diese sorgfältig zu planen. Dabei können die zukünftigen Sanierungsarbeiten durch einen Sanierungsfahrplan sinnvoll geplant und die Sanierungskosten berechnet werden. Dies kann sogar eine Bedingung für eine staatliche Förderung sein. Dabei wird der Sanierungsfahrplan meist gemeinsam mit einem Energieberater erstellt und anschließend durchgeführt, sodass das Risiko für Fehler und Verzögerungen eingedämmt wird.
Förderprogramme nutzen
Die energetische Sanierung kannst du nicht nur von der Steuer absetzen und so bis zu 40. 000 Euro Steuern sparen. Auch staatliche Förderprogramme helfen die Kosten der energetischen Sanierung zu senken. Seit Beginn des Jahres 2021 wurde beispielsweise die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) eingeführt. Und gleichzeitig stehen dir mit dem KfW 261/ 262 zinsgünstige Kredite zur Verfügung für die Sanierung oder den Kauf eines sanierten Effizienz Hauses. Da die Fördermöglichkeiten vielfältig sind, solltest du dir unbedingt Zeit nehmen das passende Angebot zu finden. Im folgenden Video findest du eine verständliche Erklärung zur Bundesförderung für effiziente Gebäude:
Häufige Fragen und Antworten
Eine energetische Sanierung ist eine Erneuerung eines bestehenden Bauwerks, welche die Energieeffizienz steigern soll. Mögliche Maßnahmen sind hier die Installation einer neuen Heizungsanlage, eine Dämmung des Gebäudes, der Austausch der Fenster sowie eine neue Lüftungsanlage.
Je nach Größe des Gebäudes und nach dem für welche Maßnahmen du dich entscheidest können die Kosten der Haussanierung bei mehrere tausend Euro liegen, jedoch kannst du finanzielle Förderungen vom Staat beantragen und einen Teil der Kosten von den Steuern absetzen.
Zwar sind die Investitionskosten einer energetischen Sanierung hoch, doch vor allem ein altes Gebäude mit hohen Wärmeverlust und einer alten Heizungsanlage sollte saniert werden. Denn so kannst du den Energieverbrauch senken, Heizkosten sparen und CO²-Emmissionen reduzieren.
Eine energetische Sanierung ist wirklich sinnvoll, weswegen sich der Aufwand und die kostspielige Investition lohnen. Erzähl uns gerne, welche Erfahrungen du mit Sanierungsarbeiten und staatlichen Förderungen gemacht hast. Außerdem lies weitere Informationen zur Dämmung von Gebäuden oder interessante Fakten zum Energieverbauch.
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